Konzerte & Projekte

03. Juni 2023

Aufführung Pfingstoratorium

Bild: Stephanie Roth

Der gemischte Chor Frohsinn Oppershofen bescherte am ersten Juniwochenende den vielen Besuchern ein unvergessliches Konzerterlebnis in der Oppershofener Laurentiuskirche. Zur Erstaufführung des Pfingstoratoriums mit drei Kantaten (BWV 172, 59 und 21) des großen Johann Sebastian Bach hatte der Chor wahrhaftige Meisterinterpreten gewinnen können. Da waren zunächst die Chorfreunde von der Harmonie Froschhausen und Choristen der Dreieicher Musikschule, die zusammen mit dem Frohsinn ein insgesamt vierzigstimmiges, in allen Registern ausgewogenes Chorensemble formten, das keine Wünsche offen ließ: Opulenter Klang in den groß angelegten Konzertsätzen, Transparenz in den fugierten Abschnitten und eine tief empfundene Textausdeutung in den introvertierten Chorpartien („Sei nun wieder zufrieden“) zeichneten die ChorsängerInnen in diesen anspruchsvollsten Chorpartien aus.

 

Aufführung Pfingstoratorium

Bild: Frohsinn Oppershofen

Kongenialer Partner war das mit herausragenden Instrumentalisten (Guy Färber, Trompete – Peter Tabori, Oboe – Helga Löhrer, Cello) besetzte Barockorchester L’arpa festante mit Konzertmeister Christoph Hesse. Ein professionelles Spitzenensemble mit unglaublicher Ausstrahlung, das gerade zuvor mit den Regensburger Domspatzen das liturgisch vorangestellte Oster-und Himmelfahrtsoratorium für den bayrischen Rundfunk aufgenommen hatte, brillierte jetzt in der Dorfkirche in Oppershofen. Mit ihrer unbändigen Spielfreude und stilistischem Feingefühl waren sie die tragende Säule dieses Konzertabends. Mit den vier Vocalsolisten war den Organisatoren um Bardo Weinert (der 1. Vorsitzende des Frohsinn hatte durch Fördermittel des IMPULS-Projektes, der Stiftung der Sparkasse Oberhessen und der Volksbank Mittelhessen dieses Konzert erst ermöglicht) natürlich der große Wurf gelungen..

 

Aufführung Pfingstoratorium

Bild:Frohsinn Oppershofen

Die Altistin Martina Gmeinder bewies in den vielen Solo-Ensembles ihre stimmliche Flexibilität und glänzte im Duett mit Sopranistin Mechthild Bach. Grandios Mechthild Bachs Interpretation ihrer „Seufzer“- Arie zusammen mit dem eingangs schon erwähnten Solo-Oboisten Peter Tabori, die wohl den Zuhörern noch in nachhaltiger Erinnerung bleiben wird. Rüdiger Linn bildete die gesamte Ausdruckspalette in seinen Tenor-Arien bravourös ab: Von den klagenden „Tränenbächen“ über den „Wehenden Geist“ bis zur „Erfreuten Seele“. Mit dem 17. Amtsnachfolger von Bach als Thomaskantor in Leipzig, Gotthold Schwarz, erlebten die längst faszinierten Zuhörer die geballte Kompetenz eines erfahrenen Bach-Interpreten. Seine Bass-Arien und Duette zusammen mit Mechthild Bach gehörten zu den besonderen Momenten dieses Konzertabends. Dirigent Martin Winkler gelang es in bewundernswerter Weise die komplexe Tonsprache Bachs mit großer Energie emotional erlebbar zu machen.Tosender Schlussapplaus und stehende Ovationen!

 

Dieses Projekt wird im Rahmen des bundesweiten Programms IMPULS gefördert.

 Logo Impuls Logo Bundesmusikverband Logo Kulturstaatsministerin  Logo Neustart Kultur